Grüezi, Sankt Gallus!
Sankt Gallen, die Stadt, in der Textilgeschichte nicht nur im Buche steht,
sondern auch heute noch erlebbar ist.
Zwischen zwei parallel verlaufenden Hügeln liegt das
wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Ostschweiz
Veröffentlicht am 24.3.2022 |
Lesedauer: 11 Minuten
Am Bahnhof in Sankt Gallen geht es los. Kaum sind wir aus dem Zug ausgestiegen, werden wir von einer besonderen Bahnhofsuhr empfangen:
Mit binären Ziffern. Ein wenig Logik, und die Uhrzeit lässt sich entschlüsseln. Wir wissen jedenfalls: Es ist Zeit für eine Verpflegung!
Die Gallusstadt hat kulinarisch für jeden Geschmack etwas zu bieten,
bekannt ist die St. Galler Bratwurst, die man (unbedingt) ohne Senf geniesst.
Für Vegetarier bietet das Tibits, gleich neben dem Bahnhof, tolle Alternativen.
Gut gestärkt geht es weiter. Wir gehen auf den Textillehrpfad der Stadt und erreichen nach wenigen Schritten die erste Sehenswürdigkeit:
Das Textilmuseum. Hier tauchen wir in vergangene und moderne Zeiten ein, wie beinahe überall in Sankt Gallen.
Textilbegeisterte und solche, die es werden möchten, finden im Museum alles über Stoffe, Mode und die Geschichte der Textilien aus aller Welt.
Die Textilbibliothek beherbergt ein riesiges Sammelsurium an Inspirationen und Informationen. Wechselnden Dauerausstellungen zeigen textile Geschichte, die hier hautnah miterlebt werden kann.
Der Textillehrpfad würde uns noch weiter zu vielen historischen Gebäuden und ansässigen Traditionsfirmen führen. Wir möchten jedoch noch ein wenig Sakral- und Höhenluft schnuppern und biegen deshalb in Richtung Klosterviertel und Drei Weieren ab.
Die Drei Weieren waren früher der Ort, der zum Textilbleichen benutzt wurde. Und bieten heute eine Aussicht auf die Stadt und den Bodensee
Im Klosterviertel finden wir viele charmante Erkerhäuschen und Boutiquen. Im Stiftsbezirk entstand im Jahr 719 ein Kloster.
Rund ein Jahrhundert zuvor hatte dort der Mönch Gallus eine Einsiedelei errichtet.
Gallus war ein wandernder Mönch, der am Ufer der Steinach in einen Strauch fiel und dies als Zeichen deutete, dort zu bleiben.
Einen Bären bändigte Gallus an diesem schicksalhaften Ort.
Der Bär ziert das Wappen der Stadt.
Die Stiftskirche, die erst im 18. Jahrhundert fertig wurde, ist ein Glanzstück des Spätbarocks und aufgrund ihrer wunderschönen Malereien und der Orgel auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier drinnen entfliehen wir für eine kurze Zeit dem bunten und geschäftigen Treiben der Stadt.
Nicht nur für das Auge ist die Kirche und ihre Elemente ein Erlebnis:
Die grösste Kirchenglocke hat den tiefsten Ton der Schweiz.
Die Stiftsbibliothek beherbergt viele Schätze in Schriftform, unter anderem das älteste deutschsprachige erhaltene Buch, den
'Codex Sangallensis 911'
Wir lassen die Altstadt und ihre kulturellen Schätze hinter uns und laufen weiter bergauf, in Richtung der Naherholungsgebiete.
St. Gallen hat viele Parkanlagen und Grünflächen, die bekanntesten sind die Drei Weieren. Diese sind durch viele 'Steige', wie zum Beispiel den Schluchtensteig, schnell zu erreichen.
Mit ein wenig Kondition wird man mit viel Aussicht belohnt.
Auf dem Weg dorthin werden die Treppenstufen der Steige immer steiler und wir kommen vorbei an alten Häusern mit Erkern, Türmen und Giebeln
Das Ziel für heute ist erreicht. Die Drei Weieren sind nicht nur drei, sondern sogar fünf künstlich angelegte Seen.
Im Winter bieten sie Möglichkeiten zum Eislaufen, im Sommer zum Baden.
Jetzt, im Frühling, lassen wir einfach die Seele baumeln und geniessen beim 'Grand Tour of Switzerland' Aussichtspunkt von St. Gallen den frühen Abend und die besondere Stimmung.
Wir kommen wieder, um noch mehr zu entdecken, liebe Gallus Stadt!
Auf der anderen Hügelseite warten noch weitere Erlebnisse ...